Ab 10 Uhr im kHaus
Sorcières : eine anregende feministische Reihe
Im Januar 2015 startete der 2006 gegründete französische Verlag Cambourakis «eine feministische und antikapitalistische Reihe»: Sorcières. Unter französischsprachigen Literaturwissenschaftler*innen und Feminist*innen fanden die Übersetzungen von bell hooks, Starhawk, Dorothy Allison und Gloria Anzaldúa schnell grossen Anklang, genauso wie die Erzählungen von neuen Autor*innen wie Marcia Burnier oder Juliette Rousseau. Die Reihe legt Wert auf eine inklusive Sprache, die sich von Buch zu Buch neu erfindet. Isabelle Cambourakis, Herausgeberin der Reihe, spricht am Symposium über diese einzigartige, dezidiert politisch ausgerichtete Verlagsarbeit.
Französisch mit deutscher Übersetzung
Mit Isabelle Cambourakis, Moderation : Nathalie Garbely
Ateliers d’action collective (1. Runde)
2022 entstanden die Ateliers spontan aus den Themen der Bestandsaufnahme. Diesmal wurden sie per OPEN CALL gefunden. Anmeldung erforderlich.
Ab 11.00 Uhr
Théorie littéraire et inclusivité
Avec Marie Fleury Wullschleger (fr), germanophones bienvenu·e·x·s
Le workshop abordera le versant théorique de la littérature en s’interrogeant sur la façon dont les approches dominantes, qui sont largement enseignées dans les écoles et les universités, modèlent notre manière de percevoir les textes et contribuent à la construction d’un imaginaire littéraire homogène. Nous discuterons des stratégies pour remédier à cet état de fait, en tant que chercheuse, enseignante, autrice, traductrice ou autre, et nous pencherons sur des approches alternatives issues du champ des études genre et/ou des études postcoloniales.
Care
Mit Franziska Schutzbach (de) und Andrea Zimmermann (de)
Wie wird im Literaturbetrieb über Care-Verpflichtungen gesprochen – oder vielmehr nicht gesprochen? Inwiefern und warum steht Sorgearbeit den traditionellen Vorstellungen eines stark männlich geprägten Literaturbetriebs entgegen? Und wie können wir mit diesen Sozialisationserfahrungen und Arbeitsbedingungen kritisch und zugleich fürsorglich und nicht zuletzt künstlerisch umgehen?
theartofintervention.wordpress.com
Noircir Wikipédia
Le projet Noircir Wikipédia nous invite à contrer l’invisibilité des autrices africaine·x·s et afrodescendante·x·s mais aussi à contrer les euphémismes historiques, les stéréotypes liés à leurs origines et à leurs conditions de femme·x·s.Nous partagerons notre pratique wikipedienne dans l’encyclopédie en ligne.
Avec Noircir (Gala Mayi Miranda et Ivonne Gonzalez, fr)
noircirwikipedia.org
FI&L-Preis
Mit Heike Fiedler (de/fr) und Cornelia Mechler (de)
Das Atelier ist eine Plattform für die Verteidigung von Literatur mit dezidiert feministischen und_oder intersektionalen Inhalten. Oft werden sie von Jurys nicht weiter beachtet, da viele Jurys – bewusst oder unbewusst – einer heteronormativ orientierten Tradition verbunden sind. Zeit für einen FI&L-Preis. Jede*r Teilnehmer*in kann ein Buch mit in die Diskussion bringen (Publikation zwischen 2022 und 2024, geschrieben in einer der in der Schweiz gesprochenen Sprachen). In diesem Atelier erarbeiten wir Kriterien heraus und formen gemeinsam die erste Jury für den Preis.
Schreibworkshop I: Poetischer Aufbruch
Mit Klimte (fr) und Jolanda Piniel (de)
Zwei parallele Workshops mit dem Ziel, sprachlich etablierte Diskriminierungen kreativ zu überwinden und gemeinsam nach neuen Ausdrucksformen, Sprachbildern und Denkmöglichkeiten zu suchen. / Deux ateliers d’écriture en parallèle comme départ poétique pour questionner ensemble les discriminations établies dans la langue, les dépasser de manière créative en cherchant de nouvelles expressions et images pour ainsi ouvrir de nouveaux chemins de pensées.
klimte.com
www.piniel.ch
Ab 14.00 Uhr
Queere feministische Analyse, Popkultur und Humor als Widerstandsstrategie
Hengameh Yaghoobifarah ist Autor*in, Journalist*in und Medienkulturwissenschaftler*in. Aus queerer, nicht-weisser Perspektive schaut Yaghoobifarah auf den normativen Literaturbetrieb. Wo ist Diversität Marketingstrategie und wie wird sie real? Wie wird politische Theorie populär? Yaghoobifarah plädiert nicht zuletzt für Pop und Humor als Widerstandsstrategie und reflektiert die eigene Gatekeeper*innenfunktion als Redakteur*in, aber auch als Co-Herausgeber*in des Essaybandes «Eure Heimat ist unser Albtraum» oder des neuen Literaturmagazins Delfi.
Deutsch mit französischer Übersetzung
Mit Hengameh Yaghoobifarah, Moderation: Philine Erni
Ab 15 Uhr
Ateliers d’action collective (2. Runde)
Anmeldung erforderlich.
Intersektionalität anders denken: Eine poetische Recherche
Mit Shantala Hummler (de) & Maren Rieger (de)
In der Reflexion darüber, inwiefern sich unterschiedliche Formen der Unterdrückung und Diskriminierung überschneiden, ist die «Intersektionalität» zum führenden Leitbegriff avanciert. Damit gibt das Bild der «Wegkreuzung» eine spezifisch zugeschnittene Passform dafür vor, wie soziale Identitäten, ihre Überlagerungen aber auch ein gemeinschaftliches Miteinander zu denken sind. Doch was vermag die Denkfigur der Intersektionalität zu leisten, wo sind ihre Grenzen, wo ihr Fehlgehen?
Alter/Prekarität/Visibilität
Mit Veronika Sellier (de/fr)
Wie geht es Frauen, wenn sie in künstlerischen Berufen sind? Und wie können Frauen in diesen Berufen altern? Wie werden sie nicht länger von der Bühne und aus dem Kanon verdrängt? Die mangelnde Visibilität zwingt ältere Generationen immernoch viel zu oft ins Prekariat.
Verlage
Mit Jil Erdmann (de) & Annette Beger (de)
Mit welchem Blick gestalten Verlage ein Programm? Was bedeutet es konkret, eine «feministische Perspektive» auf die Literaturlandschaft zu habe? Inwieweit ist die Verlagsbranche wandelbar? Mit welchen Herausforderungen haben wir als Verlegerinnen zu tun? Wo liegt unser Vorteil? Ein interaktiver Austausch.
S’auto-desinvisibiliser
Avec Simona Ferrar (fr), Sara Garcia (fr) et Monique Kountangni (fr)
Trois personnes d’horizons différents vous invitent à un atelier, né d’un constat d’une invisibilisation systémique. Ensemble, elles vous proposent de cheminer à travers un récit d’expériences et un partage des formes (mé)connues d’auto-désinvisibilisation pour co- esquisser un champ des possibles. Une réflexion des singuliers au pluriel. L’objecif est de s’outiller sans illusion ni naïveté.
Schreibworkshop II: Raus aus den Stereotypen/Klischees
Wir wollen weisse, cis-heteronormative und ableistische Darstellungen kritisch unter die Lupe nehmen und Alternativen aufzeigen. Wir laden die Teilnehmer*innen ein, basierend auf ihren Erfahrungen, eigene Figuren und Geschichten zu erschaffen.
Jede Lebensrealität ist es wert, gezeigt zu werden.
Mit Claudia Joller (de) & cabbak (fr)
cabbak.org
claudiajoller.ch
17.00 Uhr
Welchen Literaturbetrieb wünschen wir uns?
Entscheider*innen stellen sich den offen gebliebenen Fragen des Tages.
Mit Natascha Fioretti (RSI), Ruth Gantert (Viceversa), Loreto Nuñez (SIKJM/ISJM), Isabelle Vonlanthen (Literaturhaus Zürich)
18 Uhr
Gemeinsamer Abschluss
Tagesmoderation: Anita Rochedy & Vera Hohleiter